Erste Hilfe für Ihren Vierbeiner

Viele haben in ihrem Leben schon einmal einen Erste-Hilfe-Kurs für Menschen besucht, um in Notsituationen verletzten oder erkrankten Menschen zu helfen. In der Regel sieht das anders für die Erste-Hilfe bei Vierbeinern aus.

Um nicht unvorbereitet eines Tages überrascht zu werden, gibt es hier eine kurze Checkliste, wie Sie in solchen Notsituationen handeln sollten.

Tierärztliche Praxis für Kleintiere Celle – Startseite

Notfall Apotheke für Tiere

Nicht nur für sich sollten Sie eine Notfallapotheke im Haus haben. Es könnte auch das Leben Ihres Vierbeiners retten! So können Sie starke Blutungen schnell stoppen und den Patienten für den Transport zu Ihrem nächstgelegenen Tierarzt stabilisieren.

Checkliste:

Handeln Sie im Notfall nach folgenden Regeln:

  1. Beruhigen Sie sich und Ihr Tier
  2. Kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt
  3. Folgen Sie den Anweisungen, die Sie von der Tierarztpraxis telefonisch bekommen
  4. Stabilisieren Sie das Tier für den Transport
  5. Suchen Sie Ihren Tierarzt schnellstmöglich auf (möglichst nach telefonischer Vorankündigung)

Vergiftung:

Vorweg ist zu verstehen, dass Tiere bestimmte Stoffe anders als wir Menschen verstoffwechseln und Lebensmittel giftig sind, die für uns alltäglich sein können.

Die Symptome einer Vergiftung beim Hund:

Abhängig vom Gift können die Symptome direkt oder erst Tage nach dem Verzehr (Rattengift) auftreten. Dazu gehört:

  • Starker Speichelfluss
  • Zittern
  • Apathie oder starke Aufregung
  • Schwäche
  • Kreislaufprobleme (Kollaps mit Bewusstlosigkeit)
  • Würgen/Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Veränderung der Pupille, Mundschleimhaut
  • Atemnot
  • Blut im Erbrochenen, im Kot oder im Urin

Liste an giftigen Lebensmitteln und Co. für Hund und Katze:

  • Weintrauben/Rosinen
  • Schokolade
  • Zwiebeln
  • Rohe Hülsenfrüchte
  • Obstkerne
  • Avocado
  • rohe Nachtschattengewächse (v.a. Tomaten, Kartoffeln, Paprika)
  • Knoblauch
  • Macadamia-Nüsse
  • Koffeein
  • Süßstoff
  • Medikamente: Aspirin, Paracetamol oder Teebaumöle

Bei der Vielzahl an Giftstoffen ist es dem Laien unmöglich, gezielt zu handeln. Verständigen Sie umgehend den im Notdienst zuständigen Tierarzt und vereinbaren Sie einen Termin.

Wie reguliert der Hund seine Körpertemperatur? – Hitzschlag beim Hund

Im Gegensatz zu Menschen können Hunde und Katzen die überschüssige Wärme nicht über Schweiß abgeben.  Nur an den Pfoten und auf dem Nasenrücken besitzen die Haustiere ihre Schweißdrüsen. Dieses macht sie besonders hitzeempfindlich. Durch hecheln kann eine Außentemperatur bis ca. 28 °C ausgeglichen werden. Steigt die Temperatur darüber hinaus und es ist kein Schatten aufzufinden, muss das Tier zusätzlich gekühlt werden oder es kann zu einer Überhitzung des Organismus (Hyperthermie) kommen.

Symptome bei einem Hitzschlag bei Hund/Katze:

Starkes Hecheln ist ein deutliches Indiz für steigende Körpertemperatur.  Zusätzlich kann es zu Schwindel & Übelkeit kommen, die ein Symptom für einen Kreislaufzusammenbruch sein könnten. Steigt die Körpertemperatur weiter, kann es zu einer stärkeren Durchblutung der äußeren Organe kommen. Die Zunge und Schleimhäute können sich tiefrot färben und es kann bis hin zu Erbrechen, Apathie und Bewusstlosigkeit kommen.

Wie handeln Sie bei einem Hitzschlag bei Ihrem Hund/Katze:

Bringen Sie Ihren Hund an ein kühles, schattiges Plätzchen mit Frischluft und kühlen Sie ihn langsam ab. Befeuchten Sie den Körper, beginnend mit den Beinen und endend mit dem Kopf. Tauchen Sie den Patienten niemals direkt in kaltes Wasser, dies führt zu einem direkten Kreislaufversagen. Nutzen Sie feuchte Tücher, mit einem Handtuch umwickelte Kühlpacks oder Eisbeutel und legen diese in der Nackenregion auf. Bieten Sie Ihrem Tier Wasser an und kontaktieren Sie Ihren zuständigen Tierarzt.

So schützen Sie Ihren Hund/Ihre Katze vorm Hitzschlag:

Leider ist die häufigste Ursache eines Hitzschlags das Zurücklassen im Auto. Schon nach wenigen Minuten können lebensbedrohliche Temperaturen entstehen.

Vermeiden Sie anstrengende Spaziergänge mit Ihrem Hund bei warmen, schwülen Sommerwetter und bieten Sie Ihrem Tier im Freien immer einen Schattenplatz und genügend Wasser an.

Seien Sie auch vorsichtig mit Kaninchen, Vögeln und Meerschweinchen, deren Käfigen in der Sonne stehen. Denn diese haben keine Chance den hohen Temperaturen zu entfliehen.